Die Faustoper Gounods spielt für uns in der Sowjetunion eines Meyerhold, Stalin, oder Malewitsch. Hier ist Mephisto einfach nur das Böse, welches fast alles vermag und die Fäden in der Hand hat. Fausts Wunsch ist ein Massenwunsch und nicht besonders originell: eine der leichtesten Übungen des Teufels. Er setzt seine Maschine in Gang und bewegt für Faust die Welt, indem er aus dem Schnürboden herablässt, was immer dieser wünscht. Jedoch bleibt alles stets Theater. Beide machen sich auf, um in einem Rausch zu ende. Faust erwacht mit einem fürchterlichen Kater und ohne Margarethe.
Die leere Bühne lässt die gesamte Technik, Züge und Türen sichtbar. Balletttürme, die rechts und links stehen, sorgen für Gassenlicht. Das schwarze Bühnenportal wird als hinterer Abschluss nachgebaut und innen mit einer Projektionsfolie bespannt, auf dem einzelne Filmsequenzen abgespielt werden. Alle anderen relevanten Spielelemente und Requisiten hängen an Seilen im Schnürboden und werden zur jeweiligen Szene herunter gefahren, oder fallen herab. Wie von Mephistos Hand gesteuert. So zum Beispiel Möbel, Teppiche, Bücher, Wassertropfen, ausgestopfte Tiere, eine Schaukel mit Margarete, Schnee, Popcorn, Schaufensterpuppen und Lichtelemente wie Glühbirnen und Leuchtbuchstaben. Spiegelkugeln drehen sich und werden für die Walpurgisnacht angeleuchtet.
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